Geldgeschäfte der Brüder Bendelen und Jonas Juden

Kategorie: Stadtarchiv Kerpen Schöffengericht Kerpen, GA, Dep. St. Martinus 1.1 Forderungen - Geld / Sachen

1) Schon am 19.10.1680 hatte Wilhelm Eßer aus Saffig zu Oberaußem mit den Brüdern Jonas und Bendel Juden über die an ihre Mutter ausstehenden Schuldigkeiten im Zeitraum von 1666 bis 1680 eine Generalabrechnung gehalten: Eßers Kapitalschulden betragen 67 Rtlr courant 60 Albus. An Pensionen, zu 6 % gerechnet, restieren 24 Rtlr. Auch ab jetzt sollen, solange das Kapital stehen bleibt, nicht mehr als 6 % auf die Schuldsumme an Zinsen gezahlt werden. Wilhelm Eßer verspricht, bis Lichtmess [2.2.] 7 Rtlr als Abschlag auf die 24 Rtlr zu zahlen. Zur Sicherheit verhypothekisiert er so viel wie nötig aus seinen gereiten und ungereiten Mitteln. Am 11.3.1687 wird eine beglaubigte Abschrift des damaligen Vertrags, offenbar als Grundlage für ein Verfahren zwischen den Brüdern Bendel und Jonas Juden aus Lessenich bzw. Kerpen und dem Schuldner Wilhelm Eßer, dem Kerpener Gericht vorgelegt. [Wer gegen wen klagt, geht nicht hervor; denkbar ist: die Brüder Juden wegen andauernder Zahlungsrückstände oder Eßer wegen ihrer Zinsforderungen]. Am 15.4. treffen die Parteien jedenfalls neue Vereinbarungen: die Kapitalschulden belaufen sich jetzt auf 91 Rtlr courant und 13 Rtlr aufgelaufener Pensionen. Dafür dürfen die Geldgeber künftig jedoch nicht mehr als 5 % Zinsen fordern. Die Kapitalzückzahlung soll erst ab einer Summe von wenigstens 20 Rtlr beginnen. Wenn ein Abschlag geleistet würde, soll er zuerst auf die rückständigen Pensionen berechnet werden. Dann werden die Unterpfandgüter aufgezählt: 3 Viertel im Langeroth, zwischen Michael Brewers Erben und Heinrich Kurffgen; 1 Morgen davor am Langeroth, neben Michael Brewers Erben und Mr. Johann Graetz's Witwe; 1/2 Morgen hinter der Eselsgasse im kleinen Feld, zwischen Ländereien der Pastorei und des Landesherrn; 2 1/2 Viertel daselbst zwischen Pastors Länderei und Ludwig Hellenthal; 2 1/2 Viertel im hintersten Gutesloch, neben Michael Brewer und mit einem Vorhaupt auf die Kreiman-Erben stoßend; außerdem 2 Gewalt Holz von 5, die auf den Königsberg gegeben werden. 2) In einer Klagsache zwischen Gerardt Jaixen und Bendelen Juden zu Kerpen wird dem Gericht am 10.6.1687 das im folgenden wiedergegebene Attest eingereicht. [Auch hier erfahren wir nichts Näheres über den Streitgegenstand und die Verteilung der Parteien]: Auf Geheiß von Gerardt Jaixen aus Kerpen begibt sich der Notar am 3.6.1687 auf den Boulicher Hof, wo ihm die Halbwinnerin Lucia Tasch [oder Basch?], verwitwete Wilhelm Froitzheim, bescheinigt, dass sie während des Luxemburgischen Kriegs zur Einlösung ihrer Pfänder von Gerardt Jaixen 32 Rtlr geliehen hatte, die ihr der +Scholaster Müller, seligen Andenkens, vorgeschossen hatte.

Datum
01.01.1687
Laufende Nummer
888
Herkunft
Beklagte(r): Wilhelm Eßer / Gerhard Jaixen
Name / Kläger(in)
Kläger(in): Bendelen und Jonas Juden
Letztes Update
02.03.21, 18:53

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