Taschenuhr eines verunglückten Bergmannes (Schlagwetterexplosion am 12.11.1908 auf Zeche Radbod)

Kategorie: Deutsches Bergbau-Museum Museale Sammlungen

Als wortwörtliche Zeitzeugen fungieren Taschenuhren insbesondere dann, wenn sie aus dem Kontext eines Grubenunglücks stammen. So können sie beispielsweise den Zeitpunkt einer Explosion bezeugen, in dem sie zu dieser Zeit stehengeblieben sind bzw. zerstört wurde.

Jahr
1908
Laufende Nummer
030001039001
Sachgebiet
Grubensicherheit, Rettungswesen, Staub- und Methanbekämpfung
Objektname
Taschenuhr
Objektklasse
Metallkunst
Material
Glas, Kunststoff, Metall
Objektgeschichte
Am 12. November 1908 kam es auf der Zeche Radbod (Hamm-Bockum-Hövel) zu einem der größten Grubenunglücke in der Geschichte des deutschen Bergbaus. Bei einer Schlagwetterexplosion mit anschließendem Grubenbrand starben 348 Bergleute. Um das sich ausbreitende Feuer zu bekämpfen, musste die gesamte Grube unter Wasser gesetzt werden. Die Taschenuhr wurde 1912 nach Aufräumungsarbeiten gefunden und gehörte einem Bergmann, der bei dem Grubenunglück ums Leben kam. Die Taschenuhr ist um 7.31/19.31 Uhr stehen geblieben und bezeugt zum einen den Zeitpunkt der zweiten Explosion und zum anderen durch die Brandspuren die verheerenden Auswirkungen der Schlagwetterexplosion. Nach Sümpfung und Erneuerung der Grubenbaue konnte die Förderung erst im Oktober 1909 wieder aufgenommen werden. Radbod wurde die erste Zeche des Ruhrgebietes mit elektrischen Handlampen.<NZ><NZ>Persönliche Ausführungen des Finders zum Auffinden der Uhr siehe Bemerkungen.
Letztes Update
07.06.20, 16:22

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